das vergangenen wochenende nutzte ich um dem schönen baños zum vierten und letzten mal buenas dias und adios zu sagen. leider hatten wir arbeitsbedingt nur knappe zwei tage und eine nacht aber dafür mehr als genug vor. wir fuhren am samstag sehr früh nach quitumbe (der busstation des grauens, denn es gibt beinahe jedes mal unfälle in der nähe) und platzierten uns auf sitz 5 und 6 im nicht allzu überfüllten bus richtung banos. wie immer gab es viel zu sehen auf der fahrt: saftige berge, rennende kinder, bunte früchte, schmutzige straßenhunde, lachende und traurige gesichter, millionen farben und viel mehr faszinierendes. circa dreieinhalb stunden später erreichten wir die straßen von banos und zum vierten mal erschien die ankunft beinahe vertraut für mich. aber jedes mal neu beeindruckend und schön sehen sind die zahllosen zuckerrohrstände, die sich in reihe und glied jeden tag aufbauen, um in massen das gleiche zu verkaufen. es sind ohne übertreibung sicherlich fünfzehn stände in einer straße, die identisch aussehen. ich frage mich wer soviel süßes und zuckerrrohr jemals essen kann, doch auch die verkäufer selbst kauen stets auf einer stange herum. also scheint es alle zu werden. ebenso auffällig sind die vielen arbeiter in den abgelegenen straßen, die die riesen zuckerrohrstangen schneiden und zum verkauf vorbereiten. gleich nach verlassen des busses machten wir uns auf den weg zum besten hostel von baños, denn es hat die besten betten auf denen ich je in südamerika geschlafen habe, es ist sauber, super günstig, hat einen fabelhaften ausblick auf die dächer und sehr zentral. also checkten wir ein und verließen es sogleich wieder um eine runde durch die schöne stadt zu schlendern, baños verliert auch nach mehreren aufenthalten nicht seinen charme, im gegenteil. wir strichen um die schmuckstände und kleinen geschäfte, die größtenteils für touristen da sind. danach fuhren wir mit dem taxi zum mir bereits bekannten wasserfall circa eine viertel stunde von der innenstadt entfernt um tarabita zu fahren. tarabita ist eine art käfig, in den maximal zehn abenteuerlustige leute passen. dieser käfig fährt, an einem drahtseil befestigt über einen der größten wasserfälle. mag sein, dass ich das in einem früheren post alles schon einmal erklärt habe. nichts desto trotz war es wieder ein großer spaß über den wasserfall zu gleiten. später besichtigten wir noch den stadteigenen wasserfall und einige kleinere sehenswürdigkeiten bevor wir eine vulkantour für den abend buchten. um neun ging in einem chiva bus los. der hier und in kolumbien sehr beliebte chiva bus ist durch viele leute und laute musik gekennzeichnet. ziel war der, unter anderem aus diversen schlagzeilen, berühmte tungurahua, einer der immer noch aktiven vulkane ecuadors. in regelmäßigen abständen ließt man von spontanen evakuierungen, doch aus sicherer quelle wissen wir, dass viele schlagzeilen nur heiße luft sind. dennoch ist der tungurahua seit november 2010 unumstritten aktiv und und befindet sich in einer eruptiven phase. grund genug um sich die sache einmal aus der nähe anzuschauen. vor allem nachts, denn die hoffnung auf aussicht auf einen rot glühend sprühenden vulkan trieb uns. zur großen enttäuschung aller beteiligten gab es oben angekommen weder einen glühenden vulkan, noch baños bei nacht zu sehn. nur nebel, nebel und zusätzlich sehr viel nebel, gewürzt mit klirrender kälte. dennoch war die stimmung heiter, denn die situation hatte durchaus etwas komödiantisches. hunderte menschen am fusse eines aktiven vulkans und es gibt wirklich rein gar nichts zu sehen, alle starten in den dichten nebel. anschließend gab es ein feuer mit unterhaltungskünstlern und wir waren gegen elf sehr froh wieder in der stadt zu sein, wo es zwar unwesentlich aber wenigstens ein wenig wärmer war. so endete tag eins.
tag zwei begann gemütlich und anschließend entschlossen mit einer kleinen wanderung zum zoo. dort angekommen streiften wir durch verwinkelte wege und sahen: einen großen schwarzen bär, zwei condor, riesen schildkröten, tiger, affen, flamingos, allerhand fliegendes, schlangen, fische und viele andere tiere. es war ein stundenprojekt und ich war am ende sehr erschöpft vom vielen staunen und tiere grüßen. am frühen nachmittag waren wir wieder zurück in der innenstadt und gönnte uns zum abschluss noch einen stadtbummel, um einige typische kleinigkeiten zu kaufen. und plötzlich war es fünf uhr und wir mussten in den bus steigen, der uns nach quito brachte. ich verabschiedete mich von baños und vielleicht war es nicht das letzte mal. wir kamen erst spät in quito an weil wir selbstverständlich in einen endlos dauernden stau gerieten, der uns stunden kostete. ich bin sehr froh baños vier mal besuchte zu haben und jedes mal aus einer neuen perspektive.
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