28. oktober 2010 - 29. juli 2011

Freitag, 11. März 2011

fliegen-wiedersehen-stranden


obwohl ich überhaupt kein freund des karnevals bin, entschieden wir uns dafür, einige tage an die küste zu fahren. über karneval gab es hier ein paar frei tage und wir flogen für vier an den ort zurück, der uns über die weihnachtsferien besonders beeindruckt hat: montanita. damals verbrachten wir den heilig abend dort und haben uns zu recht adhoc in diesen kleinen ort an der ecuadorianischen küste verliebt.

wir flogen am letzten freitag gegen mittag vom flughafen quito in richtung küsten und landeten nach nicht einmal einer stunde in guayaquil, das mit drei millionen einwohnern deutlich größer ist als quito. der busbahnhof befindet sich gleich neben dem flughafen aber aus sicherheitsgründen bezahlten wir trotzdem unverschämte drei dollar taxi, um nach nebenan zu kommen. dort betraten wir einen aus allen nähten platzenden busbahnhof mit massenhaft vielen menschen, die alle karneval an der küste verbringen wollten. die konsequenz dieser beobachtung war am ende, dass es wohl für uns keinen bus vor halb fünf nach montanita geben würde, sodass wir wenig überschaubare vier stunden unter tausenden reisenden zeit totschlagen mussten. wir machten das beste daraus und vertrieben uns die zeit mit schaufenster gucken, einkaufen, kaffeetrinken und der vorfreude auf einen strandurlaub. als es endlich an der zeit war ließen ir uns auf unseren plätzen hinten im bus nieder und fuhren in die sonne.

drei stunden späterkonnten wir das meer wieder riechen als wir aus dem bus in die hitze verließen. ein, für diese zeit des jahres, günstiges hostel war schnell gefunden und nach dem frischmachen fanden wir uns schon beim sonnenuntergang am strand wieder, begrüßten den pazifik und ließen uns das wasser um die knöchel spülen. den nächsten morgen leitete ich mit dem obligatorischen gang ins meer ein und war erstaunt über die kraft der wellen, die stärker schienen als an weihnachten. der strand war schon früh unmenschlich überfüllt mit familien, surfern und immer noch betrunkenen leuten von letzter nacht. nach dem frühstück verbrachten wir die zeit bis zum nachmittag am strand, auf dem sand und im wasser neben den tausend anderen, die dasselbe ambiente genossen. der abend führte uns in die gleiche bar wie jeden abend, in der eine der besten bands spielte, die ich jemals live gesehen habe. die tage verstreichen in montanita wie im flug. jeden tag ist das traumhafteste wetter und wir pendelten wie immer den ganzen tag zwischen hostal, strand, zentrum und abendprogramm. von karneval war zum glück nicht mehr zu spüren als für mich ertragbar gewesen wäre, man wurde nur hier und da mit süßlich riechendem schaum besprüht und ab und an durch eine kleine parade abgelenkt. ein tägliches und unverzichtbares highlight ist war der sonnenuntergang, der jeden abend etwas besonderes ist und immer wieder aufs neue mitreißend. so vergingen vier tage und plötzlich war es am dienstag nachmittag zeit abzureisen.

gegen frühen abend erreichten wir guayaquil erneut und betraten schon wieder den busbahnhof, an dem wir uns noch ein weilchen aufhielten, denn wir hatten jede menge zeit. mehr als und lieb war, denn unser flug wurde von dienstag abend auf mittwoch morgen verschoben und uns blieb kaume eine andere wahl als die nacht auf dem flughafen zu verbringen. also fuhren wir die kurze strecke dorthin und legten uns gegen elf schlafen, falls man das derart bezeichnen kann. wir betteten uns hart und kein bisschen herzlich in glühendem neonlicht auf die bänke und versuchten irgendwie schlaf zu finden. das gelang natürlich genaugenommen überhaupt nicht aber ich hielt durch, hörte musik und träumte vom strand und seinem sonnenuntergang. gegen fünf wurden wir von einer unfreundlichen flughafenangestellten geweckt mit der bitte uns in richtung gate zu bewegen. das taten wir mit all unserer verbleibenden energie und unsere augen verrieten eindeutig wie unsere nacht gewesen war. der flug war zu allem überfluss turbulent und wir waren froh halb acht heil in quito gelandet zu sein. eine halbe stunde später waren wir zu hause und mussten kurze zeit später wieder unterrichten, was ich nur mit größtem kraftaufwand bewältigen konnte.
heute einige tage später kämpfe ich immer noch mit den folgen eines zwar wunderschönen aber sehr anstrengenden karnevalurlaubs doch das ist der preis, den man für montanita zahlt.

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