in wirklichkeit wollte ich ganz verwegen auf dem balkon in cumbayá einige ehrliche abschließende worte über meine zeit in ecuador festhalten doch es gab wichtigeres zu tun in diesen letzten wochen. somit sitze ich in diesen momenten schon in houston texas und vermisse die ecuadorianische mentalität jetzt nachdem ich mich mit unfreundlichen und verklemmten menschen herumschlagen musste. houston ist nicht der schönste ort, um sechs stunden hier zu verbringen. die hauptsache allerdings ist sicherlich die tatsache überhaupt hier zu sein, nachdem ich erst zwei tage später als geplant aus ecuador ausgereist bin. so schnell kann eine verwechslung, ein technischer fehler so viele konsequenzen mit sich ziehen. dennoch schaltete sich zwangsoptimismus ein und ich war sicher, dass alles klappen wird. das hat es ja schlussendlich auch und so schaue ich auf amerikanische wolken obwohl ich ecuadorianische präferieren würde. als ich am achtundzwanzigsten oktober zweitausendzehn in quito gelandet bin, hätte ich mir nie vorstellen können was mir dieses land eines tages einmal bedeuten könnte. ich erinnere mich gut wie ich am anfang schlecht schlief aber mich dennoch augenblicklich wohlfühlte in dieser stadt, in der wohnung, mit den menschen, den schülern und dem wetter. ich erinnere mich an so vieles aber einiges werde ich auch vergessen haben sofern ich es nicht fixiert habe. ich erinnere mich an ausflüge, urlaube, lange arbeitstage, sonne, regen, müde und aufgeweckte schüler, euphorie, lethargie, ganz viel lachen, leichtigkeit, geistesblitze, spontanität, schöne und erschreckende bilder, gute und böse menschen, glück, traurigkeit, offenheit, güte, wärme, freiheit, musik, hilfe, zugehörigkeit, sehnsucht, suchen und finden, lernen, dabei sein, ein entscheidender zufall, wahrnehmen, bewusstsein und gefühlte zweitausend andere überlebenswichtige gefühle, die ich nicht ausdrücken kann, die aber allerdings für mich zu ecuador gehören. in wirklichkeit repräsentiert ecuador für mich sowohl beruflich als auch persönlich eine zeit meines lebens, die mich prägte, mich voranbrachte, mich schulte, stärkte, reifen ließ und mich schließlich glücklich machte. ecuador bedeutet ganz viel glück und unbeschwertheit. außerdem gibt es immer wieder etwas neues zu entdecken, beinahe jeden tag ist es möglich eine weitere beeindruckende seite eines so vielfältigen landes kennenzulernen. meine highlights waren und sind: bus fahren, weil man herrlich denken, träumen oder in irgendetwas schwelgen kann und zudem ganz viel interessantes sieht; die menschen, weil sie respektvoll, glücklich und verschmitzt sind; das land, weil es sommer, herbst und winter an einem tag gibt; typisches essen; bunte sachen kaufen und sehen; spanisch lernen, sprechen und verstehen; der pazifik, die küste, batidos, sand, albatrosse; die ecuadorianische kultur und noch vieles mehr. entscheidend ist, dass neun monate ecuador für mein leben einen absolut hohen wert haben und jenes mit unzähligen, guten und rein positiven erfahrungen bereichert haben. dafür bin ich dankbar und würde immer wieder in dieses flugzeug steigen wenn ich noch einmal die wahl hätte. ich bereue nichts!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen